ReHuman e. V. reist nach Guinea-Bissau, um in mehreren aufeinander abgestimmten Projekten dringend benötigte Hilfe zu leisten — kurz-, mittel- und langfristig. Unser Ansatz verbindet unmittelbare Nothilfe mit nachhaltigen Maßnahmen, die Eigenverantwortung, Würde und Widerstandskraft der Gemeinden stärken. Im Folgenden beschreiben wir ausführlich, warum die einzelnen Maßnahmen wichtig sind, welche Probleme sie konkret adressieren und wie wir sicherstellen, dass die Hilfe langfristig wirkt.

Kontext & Warum diese Projekte nötig sind
In vielen ländlichen Gebieten Guinea-Bissaus sind elementare öffentliche Dienste nur sehr eingeschränkt verfügbar: Es gibt kaum öffentliche Krankenfahrten oder Ambulanzdienste, die nächste Gesundheitsstation ist oft stundenweit entfernt, Schul- und Internatsinfrastruktur ist überlastet und unzureichend, und die meisten Familien leben direkt oder indirekt von der Landwirtschaft — die Ernte ist ihre Haupt-Einkommens- und Nahrungsquelle. Diese Faktoren verstärken einander: Fehlende Mobilität verschlechtert die Gesundheitsversorgung, mangelnde Ernährungssicherheit beeinträchtigt Lernfähigkeit, und fehlende Ausstattung in Schulen/Medresen verhindert stabile Bildungschancen. Unsere Maßnahmen setzen genau an diesen Engpässen an.


1) TukTuks für Krankentransporte — unmittelbare Rettung und dauerhafte Nutzbarkeit

Problem: In vielen Dörfern fehlt bezahlbarer, schneller Transport zu Gesundheitseinrichtungen. Wenn Menschen in Not sind — bei Komplikationen der Geburt, schweren Infektionen, Unfällen oder akuten medizinischen Problemen — entscheidet oft die Transportzeit über Leben und Tod. Fußwege, schlechte Straßenverhältnisse und fehlende Fahrzeuge verzögern oder verhindern Rettungswege.

Warum TukTuks? TukTuks sind kostengünstig, wendig auf schmalen und schlecht befestigten Wegen, leicht zu warten und verbrauchen relativ wenig Treibstoff. Sie lassen sich lokal reparieren und Ersatzteile sind oft verfügbar. Richtig ausgestattet (z. B. mit einer stabilen Liege/Umrüstmöglichkeit, Erste-Hilfe-Ausrüstung und Handgriffen) können sie als schnelle Transportmöglichkeit für verletzte oder kranke Personen dienen.

Was wir tun:

  • Anschaffung geeigneter TukTuks und ggf. leichte Umbauten für Krankentransport (Trage, Halterungen).

  • Ausbildung lokaler Fahrer in sicherer Patientenlagerung, Basis-Erstversorgung und Kommunikationswegen zu Gesundheitseinrichtungen.

  • Aufbau eines gemeindebasierten Systems (Dienstplan, Notfallnummern, fairer Finanzierungsmechanismus), so dass Krankentransporte zuverlässig und gerecht gesteuert werden.

  • Einrichtung eines kleinen Wartungs-/Ersatzteilfonds und Schulung lokaler Mechaniker zur langfristigen Instandhaltung.

Erwarteter Effekt: Kürzere Transportwege und -zeiten, mehr Menschen erreichen rechtzeitig medizinische Versorgung, sinkende Risiken bei Geburten und Notfällen, neue Einkommensmöglichkeiten für Fahrer/Betreuer. Kurz gesagt: Lebensrettung und dauerhafte Mobilität für vulnerable Gruppen.


2) Maschinen zur Mehlherstellung (Mais & Weizen) — Ernährungssicherheit und Wertschöpfung vor Ort

Problem: Bauernfamilien sind überwiegend von der jährlichen Ernte abhängig. Die Verarbeitung (Dreschen, Mahlen) erfolgt oft manuell oder mit ineffizienten Geräten — zeitaufwändig, arbeitsintensiv und mit hohen Verlusten. Das bindet Arbeitskraft (oft Frauen und Kinder), reduziert die verfügbare Nahrung und verhindert, dass Erzeugnisse zu verkaufsfähigen Produkten weiterverarbeitet werden.

Warum Maschinen? Moderne, robuste Mühlen erlauben eine schnelle, hygienische und wertschöpfende Verarbeitung zu Mehl — ein vielseitig nutzbares Grundnahrungsmittel. Verarbeitungsmöglichkeiten schaffen Lebensmittelreserven, reduzieren Verderb und eröffnen Kleinunternehmern neue Einnahmequellen (Verkauf von Mehl, lokale Bäckerei, Verarbeitung für Tierfutter).

Was wir tun:

  • Beschaffung einfacher, wartungsfreundlicher Mühlen für Mais und Weizen.

  • Schulungen für Betrieb, Hygienestandards, Qualitätskontrolle und einfache Wartung.

  • Unterstützung beim Aufbau von Genossenschaften oder kleinen Betrieben, die den Betrieb demokratisch organisieren und Erlöse teilen.

  • Aufbau kleiner Lagerlösungen und Verpackungsoptionen, um Verkauf und Haltbarkeit zu verbessern.

Erwarteter Effekt: Mehr Nahrungssicherheit, verringerte Arbeitsbelastung (vor allem für Frauen), zusätzliche Einkünfte durch Verkauf von verarbeitetem Mehl, bessere Ernährung — und durch freie Zeit: mehr Schulbesuch und Bildungsbeteiligung der Kinder.


3) Support für die Medrese — menschenwürdige Unterbringung und stärkere Bildungsangebote

Problem: Viele Medresen und Internatseinrichtungen sind unterversorgt: zu wenige Betten, mangelhaftes Bettzeug, fehlende Schlafunterlagen und ungenügende Maßnahmen gegen Mücken/Schädlinge (z. B. Fliegengitter oder Moskitonetze). Dazu kommt oft ein Mangel an Lehrmaterialien — das begrenzt Lernfortschritt und Motivation.

Warum das wichtig ist: Schlafqualität, Hygiene und das Gefühl sicherer Unterbringung sind Grundvoraussetzungen für Lernfähigkeit. Wenn Schüler in überfüllten, unsicheren Unterkünften leben oder hungrig sind, leidet die Aufnahmefähigkeit. Zudem ist der Zugang zu eigenen Koranexemplaren wichtig für religiöse Bildung und Identifikation mit dem Unterricht.

Was wir tun:

  • Lieferung von Betten oder Unterlagen, Matratzen, Bettzeug, Teppichen und geeigneten Fliegengittern bzw. Moskitonetzen, um Schlafplätze hygienisch und malaria-präventiv zu gestalten.

  • Regelmäßige Nahrungsmittelversorgung (Schulmahlzeiten), die Anwesenheit und Konzentration fördert.

  • Verteilung von Koranexemplaren und ergänzenden Lernmaterialien; Unterstützung bei Beschaffung von Lehrmitteln.

  • Aufbau eines langfristigen Versorgungsplans (nicht nur Einmalhilfe): Ersatzbeschaffung, Ausbildungsangebote für Lehrkräfte, kleine Infrastrukturmaßnahmen und Einrichtung eines lokalen Versorgungspools.

Erwarteter Effekt: Bessere Gesundheit der Schüler, höhere Anwesenheit und Leistungsfähigkeit, langfristig bessere Bildungsergebnisse — und durch kontinuierliche Unterstützung: Vertrauen und Stabilität in der Schulgemeinschaft.


4) Geldspenden an Bedürftige — kurzfristige Hilfe mit Würde

Problem: Manche Familien sind akut in Not — durch Ernteausfälle, Krankheit oder andere Schocks. Sachgüter allein reichen nicht immer; flexibler finanzieller Support kann gezielt dort helfen, wo er am dringendsten gebraucht wird.

Warum Bargeld/Hilfszahlungen? Gezielte Geldzuwendungen erhalten Würde und erlauben Empfängern, selbst zu entscheiden, welche Bedarfe vorrangig sind (z. B. medizinische Gebühren, Saatgut, Schulgebühren). Richtig organisiert reduzieren sie außerdem ineffiziente Verteilung und können lokale Märkte stabilisieren.

Was wir tun:

  • Zielgerichtete, transparente Verteilung über lokale Komitees und Bedürftigkeitsprüfungen.

  • Kombination mit Beratung (z. B. Finanzkompetenz, Verweis auf weitere Angebote) und Monitoring, damit Geld nachhaltig wirkt.

  • Klare Dokumentation und Rechenschaftslegung gegenüber Spendern und Gemeinschaft.

Erwarteter Effekt: Akute Bedarfe werden gedeckt, Familien können über kritische Phasen hinweg stabilisiert werden, negative Folgen (Schulabbruch, Zwangsverkäufe von Saatgut) werden reduziert.


Nachhaltigkeit, Beteiligung vor Ort und Evaluierung

Wir leisten keine „Hilfs-Show“ — unsere Maßnahmen sind auf Nachhaltigkeit ausgelegt: alle Projekte werden in enger Abstimmung mit lokalen Autoritäten, Dorfvertretungen, religiösen Leitern und den Begünstigten geplant und umgesetzt. Wichtige Prinzipien:

  • Community-Ownership: Geräte und Fahrzeuge werden gemeinschaftlich verwaltet, in Genossenschaften oder lokalen Komitees eingebettet.

  • Training & Kapazitätsaufbau: Bedienung, Wartung und Management werden an Einheimische weitergegeben; lokale Mechaniker und Betreiber werden gezielt ausgebildet.

  • Finanzielle Vorsorge: Aufbau kleiner Wartungs- und Ersatzteilfonds, damit Technik nicht nach kurzer Zeit ausfällt.

  • Transparenz & Monitoring: Messbare Indikatoren (z. B. Anzahl gefahrene Krankentransporte, verarbeitete Tonnen Mehl, Schüleranwesenheit, Anzahl verteilter Moskitonetze) werden erfasst und berichtet.

  • Kulturelle Sensibilität & Geschlechtergerechtigkeit: Maßnahmen werden so geplant, dass kulturelle Normen respektiert werden und besonders vulnerable Gruppen — Frauen, Kinder, ältere Menschen — aktiv berücksichtigt werden.


Prognostizierte Wirkung & sozioökonomischer Nutzen

Durch die kombinierte Umsetzung erwarten wir mehrere sich verstärkende Effekte: schnellere Versorgung in medizinischen Notfällen (gerettete Leben), erhöhte Ernährungssicherheit und neue Einkommensquellen durch lokale Verarbeitung, bessere Lernbedingungen und damit langfristig höhere Bildungschancen. Insgesamt stärkt das Projekt die Resilienz der Gemeinden — weniger Abhängigkeit von externen Hilfen, mehr lokale Wirtschaftstätigkeit und bessere Perspektiven für die nächste Generation.


Abschluss — Unser Versprechen

ReHuman e. V. setzt auf langfristige Partnerschaften, Transparenz und nachhaltige lokale Entwicklung. Unser Engagement in Guinea-Bissau zielt darauf ab, unmittelbares Leid zu lindern und zugleich Strukturen zu schaffen, die eigenständiges Wachstum und Würde ermöglichen. Wir begleiten die Gemeinden nicht nur einmalig, sondern bauen mit ihnen gemeinsam tragfähige Lösungen auf — von der ersten TukTuk-Fahrt bis zur stabilen Mehlproduktions-Genossenschaft und einer dauerhaft ausgestatteten Medrese.

Wenn Sie möchten, formuliere ich daraus gern noch eine Version speziell für Spendenaufrufe, eine Projektbeschreibung für Förderanträge oder eine länger formulierte Impact-Matrix mit Indikatoren für Monitoring und Erfolgsmessung.

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